Da war mehr drin für die Frauen des Rostocker FC, am Ende standen sie in der Fußball-Regionalliga ohne Zählbares da. Warum sie gegen den Bischofswerdaer FV mit 1:4 unterlagen und wie es für das sieglose Team weitergeht.
Enttäuschte Gesichter gab es am Sonntag, 4. Dezember, bei den Regionalliga-Fußballerinnen des Rostocker FC (RFC). Sie unterlagen auf dem heimischen Rasenplatz am Damerower Weg gegen den Bischofswerdaer FV aus Sachsen mit 1:4 (1:1) und bleiben auch nach zwölf Spielen sieglos. Damit steht fest, die Ostseestädterinnen werden auch als Tabellenletzter ins neue Jahr gehen. Sie holten bislang erst einen Zähler. Der Rückstand zum Vorletzten SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf beträgt fünf Punkte.
„Das Ergebnis drückte es am Ende wieder nicht aus, aber es war lange Zeit ein enges Spiel. Wir haben viele Sachen richtig gut gemacht, mehr fürs Spiel getan und klare Torchancen gehabt. Unsere individuellen Fehler hinten wurden sofort bestraft. Das geht uns immer wieder so“, haderte RFC-Coach Robert Fölsch. Deswegen stehe sein Team wieder mit Null Punkten da, ärgerte sich der Rostocker.
Dabei brachte Julia Heinschel die Gastgeberinnen vor etwa 50 Zuschauern früh in Führung. Sie traf bereits in der zehnten Spielminute für die diszipliniert und kämpferisch auftretenden Rostockerinnen zum 1:0. In der Folge hatte der Rostocker FC noch ein paar gute Halbchancen oder Distanzschüsse. Richtig zwingende wurde es allerdings selten. Sowohl vorne als auch hinten, wo die Rostockerinnen aufmerksam verteidigten.
Bis kurz vor der Pause. Da ließ sich der RFC durch einen langen Pass hinter die Abwehr überrumpeln. Torfrau Nina Wunder kam nicht entschlossen genug raus und einen Schritt zu spät. Veronika Masova spielte den Ball über sie hinweg zum 1:1 ins leere Rostocker Tor (44.).
Nach der Pause war es ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Effektiver waren die Gäste. Masova drehte die Partie mit ihrem zweiten Treffer (66.). Beinahe im Gegenzug hätte der Rostocker FC ausgleichen können. Laila Feuerhake schmiss sich nach einem Querpass am zweiten Pfosten in den Ball, konnte ihn im Fallen allerdings nicht mehr richtig platzieren und verfehlte das Tor. Stattdessen erhöhten die Gäste in der Schlussphase zum schmeichelhaften 4:1-Erfolg aus ihrer Sicht.
Trotz der Negativserie bleiben die Verantwortlichen beim Rostocker FC zuversichtlich. Der Weg der Mannschaft, die schon im Vorjahr nur Tabellen-14. geworden war, sei alternativ los, sagt Robert Fölsch, und in der Verbandsliga anzutreten, keine Option. „Die Verbandsliga ist nicht gut genug. Und dann wird dort neun gegen neun gespielt. Die nächsthöhere Liga, also die Regionalliga, ist eine Herausforderung für uns.“
Das Problem: Die überwiegend jungen Frauen des Rostocker FC kommen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern. Trainiert wird an verschiedenen Standorten, nicht nur in der Hansestadt. „Wir treffen uns nur am Spieltag. Das macht die Herausforderung nicht kleiner. Dadurch brauchen wir viele Spiele, um ins System und die ganzen Abläufe zu finden“, sagt Robert Fölsch. Da komme seine Mannschaft jetzt hin. Er hoffe, dass sie nach der kurzen Winterpause in der Rückrunde den einen oder anderen Punkt holen werde. „Ob es dann zum Klassenerhalt reicht, das werden wir sehen.“
Im letzten Spiel vor der Winterpause wird der Rostocker FC am kommenden Sonntag, 11. Dezember, um 13 Uhr beim Tabellendritten 1. FC Union Berlin gefordert. Im neuen Jahr geht´s dann am 19. Februar gleich mit dem richtungsweisenden Kellerduell gegen den SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf weiter.
Rostocker FC: Wunder – Heinschel, Constien, Bönsch, Wiechers (70. Wiechers), Lehmann (82. Henschel), Grundmann, Feuerhake (60. Schönherr), Weglowski, Pein (82. Mähner), Weißgärber (46. Köhler).
Tore: 1:0 Heinschel (10.), 1:1, 1:2 Masova (44., 66.), 1:3 Wendisch (75.), 1:4 Salzmann (90.+1/Foulelfmeter). Schiedsrichterin: Sophie Fabienne Olivie. Zuschauer: 50.
Quelle Text: NNN Tommy Bastian
Quelle Foto: Carolin Friese